Politische Sauna

Politische Sauna
Pamphlet

Schlecht ist ein Politiker, welche sich nicht kritisieren laesst! Hoch
geliebt ist eine Kritik zu voller Selbstbefriedigung. Man heilt und
befriedigt sich, in dem er Selbstkritik treibt. Man waescht sich mit
Kritik von allem ab, um politische Kleidung wieder schmutzig machen zu
koennen. Ich bin nicht ich und so was war ich nie gewesen � wird damit
gemeint. Als ob durch Kritik bekomme man die Seele eines Kindes. Kritik
ist fuer alles gut. Mit ihr kann man politische Geruechte gewuerzten. In
der Kritik wird gebadet und geduscht. Sie reinigt die stressgeplagte
Seele eines Politikers und schadet nicht, weil politisches Fett ein
universaler Schutz bietet. Kritik tropft deshalb aus politischen Federn
ab, ohne irgendwelche Wirkung zu hinterlassen. Alle Politiker verfuegen
ueber Lotoseffekt vom Geburt an. Vielleicht waren sie im vorherigen Leben
Schwimmvoegeln, weshalb sie jetzt so hoch fliegen wollen? Schmutz haftet
an ihnen nicht. Ein Politiker strahlt immer wie Arschchen eines Kindes.
Es laeutet schon fuer Aschenaufguss in der politischen Sauna. Statt Asche
auf politische Koepfe zu schuetteln, wird Duftasche der Kritik auf
gluehende Steine der Volksgeduld aufgegossen, um Politiker ihren gesunden
Spass daran haben zu lassen. Politisch halbgekleidete Gemeinschaft tritt
selbstbewusst in Aufgussraum ein. Der Aufgiesser, als Moench gekleidet,
macht seine Werkzeuge bereit. Die Stunde des Kritikaufgusses hat
geschlagen. Asche zu Asche! Woche zu Woche! Heilige Aufgiesser bemueht
sich famos, um verstuemmelten Seelen zu reparieren. Energisch arbeitet er
sich mit dem Handtuch durch, um jedem duftige Portion der gesunden Kritik
zu verabreichen. Einer schlisst sein Gesicht mit Haenden und lehnt sich
wegen Schmach und Schande vor, wenn heilige Aufgiesser ihm seine
Aufmerksamkeit schenkt. Andere laechelt und bietet um noch mehr Kritik,
obwohl er mit dieser schon schlecht getroffen wurde. Einige nehmen in
sich Getraenke und machen sich ueber getroffenen lustig. Einer oder
andere zuckt sich, wenn heilige Meister die Luft der Kritik auf ihn
gerichtet hat, und schaltet im Gesicht die Maske der abgemessenen Freude
an. Die Atmosphaere der Ausgelassenheit und absoluter Selbstbefriedigung
huellt alle um. Angemessene und kontrollierte Federfeuer der Kritik
sammelt sich wie Dampf unten, wo sich meisten gefunden haben. Der heilige
Meister schont sich aber nicht. Die Atmosphaere im Aufgussraum wird
heisser und heisser, so dass schon alle unten ihre Gesichter mit
Lachmasken abgedeckt haben. Jetzt erreicht der Kritikmeister die obere
Stufe, wo sich nur ein Anfaenger befindet und langweilt, weil er gar
nichts abbekommen hat. Man muss doch wissen, was ihn erwartet, wenn er da
oben sitzt. Als der Meister mit dem Handtuch auf ihn die Luft der Kritik
geschlagen hat, da wurde der Parvenue ausser sich. Die Kritik hat
gesessen! Die Parallele der Kritik hat sein politisches Gesicht bis
Unkenntlichkeit zerschmettert. Der Zerschmetterte liess seinen Grimm auf
den heiligen unschuldigen Meister, welche nur die Tatsachen widerspiegelt
hat. Der Spiegel hat doch keine Schuld daran, wenn die Fresse so
haesslich ist. Politische Gefaehrten liessen dann die ganze Sendung auf
mehreren Kanaelen mehrere Male wiederholt ausstrahlen.
Moral der Geschichte. Schlecht ist ein Politiker, welche sich nicht
kritisieren laesst! Schlecht sind alle Politiker, welche Kritik zum Spass
machen, und danach das Gleiche tun. Es ist so weit anzufangen, politische
Feder mit der richtigen Kritik nass zu machen, so dass sie davon wie
begossene Huehner laufen.

Geist der Wahrheit
Jede Anwendung des Skriptes ist willkommen.